2018, mit gutem und sauberen Gewissen geht es weiter. Denn: Die Genehmigung bzw Erlaubnis des Oberbergamtes liegt vor!
Das heißt aber auch, die Logistik zu Überdenken und Material im Wert von mehreren hundert Euro zu kaufen.
Mit dem Kaufen des Materiales ist es nicht getan, irgendwer müsste sich bei dem Mistwetter auch noch finden, der es verbaut!
Naja gut, 2 haben sich gefunden und an zwei Tagen gemacht was halt irgendwie ging. Dennoch bemerkenswert was geschafft wurde, zumal die Bedingungen wirklich nicht ”einladend”€ waren. Bei Temperaturen an der Frostgrenze macht das keinen echten Spaß. Typisch ist wohl auch, dass die zwei Ältesten von allen Beteiligten in der Kälte schinderten.
Kalt, kälter, am kältesten: Und trotzdem wurde gemacht was ging. Direkt ”schön” war die Arbeit nicht, musste aber dennoch getan werden. Das einzige was halbwegs geholfen hat, war heißer Kaffee.
Und trotzdem, das Dach ist fertig, die Finger eiskalt, aber noch dran! Theoretisch könnte man die Wände einbauen, sofern irgendwann der Holzstapel auftaut. Doch noch ist der fest gefrohren!!!
Irgendwann taute der Holzstapel doch noch auf und so kam zuerst die bitterböse kalte Nordseite dran. Die nervte, auf Grund des zu dem Zeitpunkt noch kalten Nordwindes am meisten und das musste dringend erledigt werden.
Dann die Westseite. Alles alleine zu machen war auch sehr schwer, so reiste dieser junge Mann eigens aus München an um zu helfen! Mit seiner Hilfe wurde die Westseite bald fertig, Danke Volker!!!
So wurde dann die Ecke von der West- zur Südseite in Angriff genommen.
Natürlich hat das in der Realität auch gedauert, der Kenner sieht sofort die Stülpschalung in vertikal. Weder das einpassen von Fenster noch von der Tür war als Kinderspiel zu bezeichnen. Aber man sieht den Fortschritt, wenngleich alles eben sehr viel Zeit braucht.
Bis dahin ging alles nach Plan. Die Südseite ist fast zu.
Nur nistete ein Rotschwänzchen auf der Ostseite und den beiden Tierchen gefiel es überhaupt nicht, wenn in ihrem Sichtbereich ein Mensch herum rennt. Da Rotschwänzchen aber mit ihrem zweiten offiziellen Namen ”Fliegenschnäpper” heißen, lassen wir sie schön in Ruhe! Fliegen gibt es genug und diese Vögel klären das auf natürliche Art. Also bleibt die Verblendung vorerst offen. Im Nachhinein erwies sich das sogar als notwendig. Den Rotschwänzchen sei Dank.
Gut, innen gibt es genug Arbeit. Eine Sicherungsstange muss angebracht werden um sich selbst später anhängen zu können. Eine Art Portalkran für spätere Arbeiten mit hohen Lasten wurde auch gebraucht. So ganz langsam wird das alles und das Rotschwänzchen im Anbau kann beruhigt brüten.
Und dann kam das, was soooo wichtig war!
Wer halbwegs in der Schule aufgepasst hat, der weiß, dass Fledermäuse ab August ihre neuen Winterquartiere suchen. Also musste das Gewölbe geöffnet werden, damit die Fledertiere diese Öffnung finden können. Alleine (und ohne Fachwissen) geht das nicht, also mussten Profis ran! Das Beste im Bezug auf Sicherheit und Qualität ist gerade gut genug! Also kamen die besten Leute, die ich dafür kenne, zum Zuge! Und die machten das, was unheimlich wichtig ist: Für ihre eigene Sicherheit sorgen. Und dann ging das los.
Und als Nichtfachmann steht man dann daneben und zieht respektvoll seinen Hut!!!!!!
Diese Jahreszahl in etwa Bildmitte war die Überraschung des Tages! 1797 war man also hier oben angekommen. 1 Jahr nach dem Beginn der Ausmauerung hatte man 8,50 Meter Erhöhung (durch die Haldenaufschüttung) geschafft. Und wieder wächst der Respekt und die Ehrfurcht vor der Arbeit unserer Vorfahren!.
Top Arbeit die diese (ungenannt bleiben wollenden) Profis da geleistet haben. Fachwissen, Ausdauer und Achten auf die Sicherheit in Einem bestimmen deren handeln. Ich bin begeistert!
Also schauen wir uns die Veränderungen nochmal an! Denken wir daran, dass das Oberbergamt die hälftige Öffnung gestattet hat! Mehr sollte also nicht sein und vom Prinzip her reicht das auch zu.
Früh um 9
Nach dem Mittag
Das Ergebnis
Das Licht im Bild rechts geht bis 30 Meter Tiefe. Es fehlen (zum Fotozeitpunkt) noch 42 Meter bis ganz unten. Aber das ist vorerst egal, die Fledermäuse können rein und raus ganz nach belieben. Alles andere folgt später.
Und bei der Gelegenheit könnte ja noch was getan werden:
Natürlich, ein Fußboden im Anbau (Maschinenhalle) kann nicht schaden. Frostsicher, Verfaulungssicher und trotzdem extrem tragfähig. Nur eben die ganze Fläche legen ging ja nicht, da fehlt noch was. Aber dazu später mehr.
Mehr oder weniger nebenbei wurde eifrig an einem Fahrkorb gebaut. Nein, natürlich nicht nebenbei. Es waren 2 Tage bei bösester Hitze und doch recht unbequemen Arbeitsbedingungen. Aber das Teil hat an Form gewonnen und darum geht es. Ob dieses Teil tatsächlich zum Einsatz kommt, ist derzeit noch offen. Aber es könnte genutzt werden - wenn es denn irgendwann mal richtig fertig ist.
Ich weiß was der geneigte Leser jetzt denkt: ”Die Verrückten bauen einen Fahrkorb für ein 72 Meter tiefes Loch und wollen den am Ende mit der Wäscheleine runter lassen!”
Nöö, nöö, so ist das nicht. Da wäre ja noch das ”kleine Ding” . . . . .
Dank eines ganz netten und hilfsbereiten Mitmenschen sind wir an diese doch recht große Winde heran gekommen. Diese Winde musste zunächst mal 525 Kilometer durch das Land gefahren werden und bekam danach erst mal eine “große Durchsicht” und wurde dann zum Schacht gebracht. Und nun kam die ”simple” Aufgabe, 1,1 Tonnen etwa 8,50 Meter die Halde hoch zu bekommen. Logistisch definitiv kein Kinderspiel.
Ja klar, die Winde zieht sich selber hoch!!!! ”Gleise” in Form von Leitplanken untergelegt und mit irre großen Hebeln dafür gesorgt, dass sie auf den ”Gleisen” bleibt. Knochenarbeit vom Feinsten.
Aber wenn man derartige Helfer hat, dann gibt es zu jedem Problem eine Lösung! Sie haben geschwitzt, sie haben gekämpft, sie haben nachgedacht und Lösungen gefunden. Die 30 Meter bis zum endgültigem Standort der Winde waren eine besondere Herausforderung.
Und weil die es sich verdient haben, alle Helfer die zum Sonntag dieses schwere Teil bewegt haben auf einem Bild. Es war eine grandiose Leistung! Einzig der Wind und der Staub haben das Bild etwas versaut - aber daran sieht man deutlich, bei welchen Bedingungen die Winde bewegt wurde. Danke und ganz große Leistung! V.l. Jan, Martin, Miro, Otto, Lutz
Probelauf mit Seil und Gewicht daran. Dabei wurde nicht nur die Winde getestet, sondern auch das Seil sauber aufgelegt. Ganz nebenbei ein Test für die Umlenkrolle und die gesamte Mechanik. Der nächste Schritt folgt dann, wenn die Zwischenarbeiten erledigt sind.
Zwischenzeitlich wurde der spätere Fahrkorb fertig geschweißt und jede Naht gefühlt 25 Mal überprüft. Überhaupt gibt es kein Teil daran, dass nicht zig Mal berechnet und überprüft wurde. Die Maßstäbe für den Korb waren vom Prinzip her simpel, also mechanisch fest sein, Werkzeug mitnehmen können, seitlich geschützt sein und an einer Seite arbeiten können. Am Ende entstand eine Konstruktion, die 3 cm Breiter war als geplant, dafür aber ordentlich stabil und fast schon zu schwer.
Das erste Licht wurde nun auch im Anbau realisiert, eine neue, verbesserte Aufhängung für die Umlenkrolle eingebaut( 6 Tonnen Tragkraft) und an der Ostseite der Seilmaschine ein Fenster eingesetzt. So langsam kommt Linie rein! Der Fußboden ist auch fertig! Aber trotzdem liegt noch reichlich Arbeit an.
Nun gibt es Leute, die beruflich Klettern müssen oder wollen. Der Volksmund nennt die Industriekletterer. Diese Leute tun Dinge, die andere nicht tun! Das haben die so an sich. Nichts desto Trotz gelang diesen Leuten der manuelle Abstieg und sie haben paar nette Aufnahmen gemacht. Da die Aufnahmen hier vorliegen, sollte jedem klar sein, dass die Leute wieder hoch gekommen sind. Also gucken wir mal paar Schnappschüsse an, auch wenn die Qualität nicht immer so toll ist. Dennoch: Mindestens 270 Jahre hat das keiner mehr gesehen!
Die Bilder wurden aus einem durchlaufendem Film extrahiert und sind deshalb nicht unbedingt Hochqualitativ.
Nachdem die Exkursion unten erledigt war wussten wir, dass der Weg nach unten schwer, aufwändig und langwierig wird. “Mal schnell” ist da nicht und deshalb wurde das Programm dahin gehend geändert, dass zuerst die Ebene bis 34 Meter in Angriff genommen wird. Alles andere dann danach.
Vorher musste es oben weiter gehen. Es gab noch genug zu tun! Zu allererst stand die Frage nach der Wettertauglichkeit der Aufbauten.
Der seit Ewigkeiten herumliegende Ofen wurde aufgebaut und mit einem Schornstein versehen. Nach dem Probebetrieb und der heutigen Sturmwarnung wurde der ordentlich sturmsicher befestigt und damit ist das Thema auch erledigt.
Auf der Ostseite musste vor dem angekündigten Regen noch das große Fenster (braun) rein. Und natürlich musste die Verblendung ringsum auch dicht gemacht werden. Familie Schulze aus Nossen, sponserte das Fenster dankenswerter Weise und hat somit entscheidend dazu beigetragen, vor dem Regen die Wand dicht zu bekommen. Vielen Dank!!!! An dieser Stelle freundliche Grüße an den Nossener Bergbauverein und seine Unterstützer!
Zu guter letzt bekam die Winde sowie der Platz des Windenührers ein gesondertes Arbeitslicht, das den Windenführer nicht blendet, aber die gesamten Bedienelemente und die Seiltrommel ausleuchtet. Das war vorerst ganz wichtig und sichert einen reibungslosen Betrieb der Winde!
Nebenbei wurde der Fußboden stabilisiert und somit konnte das erste Regal gestellt werden. Der erste wirkliche Schritt um innen Ordnung zu schaffen und die Überall herum liegenden Werkzeuge und Materialien halbwegs ordentlich unter zu bringen. Nur war der Tag fast am Ende und eingeräumt hat keiner mehr was. Aber das kommt demnächst!
Mit dem Einbau der Tür auf der Ostseite war dann der grobe Bau an der Außenhaut erledigt. Jetzt bleibt nur noch Kleinkram zu erledigen. Diese Tür dient dem “Maschinisten” als separater Eingang und für den normalen Menschen ist es eine Fluchttür.
Derweil innen das Licht verschaltet und danach getestet wurde, kam da wer zum Rehe füttern vorbei. Beides ist ganz wichtig und damit in Ordnung. Offen bleibt aber, ob sich das Reh über die frischen Blätter mehr gefreut hat als unsereiner über das Licht? Leider gab das Reh keinerlei Meinung dazu kund! Wir wissen aber, dass der, der es gefüttert hat, sehr erfreut darüber war.
Und dann kam ja noch der ”große Moment”: Test des Fahrkorbes!
Mal abgesehen von einigen mechanischen Schwierigkeiten und auch Fehlern beim messen der Transportwege für den Korb zeigte sich auch noch ein ganz anderes Problem. Der Korb ging zwar (über ungeplante und kraftraubende Umwege) in den Schacht, klemmte dort aber an einer winzigen Stelle! Damit war das Risiko gegeben, dass er nicht wieder heraus kommen könnte - und so natürlich den Ein- und Ausflug der Fledermäuse behindert. Das geht nicht! Genau so würde ein Mann, der darin steht, im Falle des Klemmens nicht bis ganz nach oben kommen. Auch das geht nicht!
Aus diesen Gründen wurde dieser Korb wieder heraus geholt und er wird das erste ”Ausstellungsstück” auf dem Freigelände. Wenn man mal bedenkt, dass nie im Leben ein ”Ausstellungsstück” geplant war, dann ist das der Anfang einer Ausstellung, die dann mal nur aus nicht passenden oder nicht funktionierenden Teilen bestehen wird. Und genau das sollte Einzigartig sein.
Für diejenigen, die sich jetzt fragen wie das denn nun weiter geht sei gesagt, dass ein neuer Korb gebaut wird. Der wird anders oder um es genauer zu beschreiben ”ganz anders”. Alle hier gemachten Fehler werden an dem neuen Korb nicht mehr gemacht. (Hoffentlich!) Der Grundsatz ”Nobody is perfect” gilt auch bei uns und Fehler werden nicht absichtlich gemacht. Aber man kann daraus lernen. Das haben wir auch vor.
Nebenbei zeigte sich auch, dass die bisherige Elektrik für die Rettungswinde nicht stabil genug arbeitet. Aus diesem Grund wird demnächst ein neuer Stromverteiler angeschafft, der dann den sicheren Betrieb der Rettungswinde garantieren soll. All das braucht Zeit und so wird es ein Stück dauern bis wir den neuen, besseren und sichereren Fahrkorb testen können.
Nach diesem Rückschlag blieb aber noch genug Arbeit übrig. Also ging das mit den wichtigen Dingen weiter.
Eine Toilette ist jetzt auch da und das Waschbecken - Ausgußbecken auch. Zwei der ganz wichtigen Dinge erledigt! An dieser Stelle Danke an Olaf, der da bei der nicht ganz einfachen Verlegung der Abwasserrohre gewaltig mit geschindert hat und ohne dessen Hilfe das alles noch nicht fertig wäre. Auch Danke an Otto, der das Bauwerk ”Klo” mit zum stehen gebracht hat und tatkräftig beteiligt war!
Und diese nette Dame füttert ein Reh - derweil ihr Mann den Notstromer repariert.....
Und das tat er gut! Der Notstromer läuft nach über 25 Jahren Pause wieder und produziert Kraftstrom. Damit können wir wieder Schweißen und diverse andere Dinge tun. Ganz wichtig!!!!
Vielen Dank an Holm der da ganze Arbeit geleistet hat. Was seine Frau derweil mit dem Reh alles besprochen hat wissen wir nicht. Aber beiden tat das offenbar gut.
Damit dort alles so bleibt wie es ist, wird noch ein Überwachungssystem installiert. Falls es Menschen gibt, die da ”eigenständige Veränderungen” durchführen wollen oder einfach mal unangemeldet ”reinschauen” möchten. Und die gibt es! Also wird das jetzt schön gefilmt und als Reaktion gibt es dann heftig zwischen die Ohren..... Und nein, davon gibt es keine Bilder - zumindest nicht hier.
Im November wird es manchmal schon ganz schön kalt. Im Bild links sieht man die Abdeckung des Schachtes, Orange die Wärme, der Rest kalt. Noch krasser wirkt das von außen, Bild rechts! Links im Bild Otto, der gerade neue Anker anbringt. Die Wärme samt mitgebrachter Feuchtigkeit muss weg!!!!
Deshalb haben wir über den Winter die Tür entfernt und ein Gitter eingesetzt. Schön fest verriegelt und mit Schlössern versehen. Da kommt keiner rein, der nicht rein soll! Aber die Nässe kann raus - und darum geht es.
Zunächst mal wurde der neue Fahrkorb fertig, heran gebracht, die Halde hoch geschindert und letztlich getestet. Da der Test gut verlief, hat sich einer ein Herz gefasst und ist (todesmutig) in den Korb gestiegen. Nun ist ”Todesmutig” sehr hoch gefasst, denn an Sicherheit ist die gesamte Konstruktion kaum noch zu überbieten. Trotzdem war die berühmte ”erste Fahrt” bei allen Beteiligten mit Bauchkribbeln verbunden. Nicht vergessen möchte ich, mich bei Ronny und Alex zu bedanken!
Außerdem wurde eine Decke eingezogen um die ”Tropfsteinhöhle” in einen normal nutzbaren Raum zu verwandeln. Es war harte Arbeit unter nicht unbedingt schönen Bedingungen, dafür hat es aber gelohnt! Am Ende wurde auch noch die Ofenbank verschraubt und eingeweiht. Auch hier wieder Danke an Otto und Lutz für Material und Hilfe! Eine großartige Leistung mit noch größerer und positiver Wirkung.
So sieht das aus dem Korb nach unten aus. Links von oben auf den Rest des Gewölbes, rechts einfach nur in die dunkle Tiefe.
Und das dann vom Korb aus nach oben, links aus etwa 30 Meter Tiefe, rechts aus etwa 10 Meter Tiefe. Zu sehen ist dann oben das elektrische Licht der Kaue.
Nun gibt es Leute, die einen Sack voller Erfahrung mitbringen und gewisse anspruchsvolle Aufgaben meistern können. Die prüfen zuerst ihre eigene Sicherheit und machen dann am Seil runter. Unsereiner ist da verblüfft und zieht respektvoll seinen Hut.
Am Ende kommen solche Bilder heraus! Wir sagen jetzt nicht wo, nicht was und nicht in welcher Tiefe. Aber wir sagen Danke Martin und Eric!!!!
Einen Tag vor Jahresende war das der schönste Erfolg und zugleich auch Dank für die ganze bisherige Arbeit. Nicht ein Handschlag war umsonst. Weiter geht es, ganz logisch 2019.