2021
Neues Jahr = neues Glück? Bei den Rahmenbedingungen ist an geregeltes Arbeiten nicht zu denken, große Personalstärken kaum vorstellbar und erst recht nicht zu realisieren. Also ging alles nur in minimalster Besetzung und in irre kleinen Schritten vorwärts - oder auch nicht!
Zunächst mal wurde bei widrigsten Bedingungen an der eigenen, unabhängigen Stromversorgung gearbeitet. Das war kein Spaß, hat eiskalte Finger eingebracht und man musste höllisch auf sich selbst aufpassen. An einem anderen Termin machten ganze 2 Leute einen Durchgang frei, der schon lange auf dem Plan stand. Ich will mich jetzt nicht zu diversen umgehenden Vieren auslassen, aber geholfen hat uns das definitiv nicht!
Als noch größerer “Feind” unserer Vorhaben erwies sich aber der Winter, der da vieles komplett verhinderte! Selbst unter Einhaltung aller Corona-Regeln vermochte er alles zum Stillstand zu bringen! Keine Parkmöglichkeit durch Schnee, kaum ein sturzfreies Aufsteigen auf die Halde möglich und das Material liegt unerreichbar zugedeckt. So richtig gut ist das nicht! Aber es gibt was gutes!
Das, was sich diese Interessengemeinschaft auf den Schirm geschrieben hat, war / ist in großen Mengen vertreten! Wir haben hier nur ein einziges Exemplar für das Foto belästigt, wobei das der Fransenfledermaus nichts ausmacht. Sie fliegt auch im Winter unten umher und holt sich Mücken und anderes Getier. Trotzdem haben wir nur diese eine fotografiert und die anderen Tiere zahlenmäßig erfasst ohne sie zu stören. Dennoch ist eines klar: Der ganze Aufwand hat sich ganz klar gelohnt! Ein neues und recht großes Winterquartier ist entstanden, was sich jetzt unter den Fledermäusen nur noch herumsprechen muss. Das wird jetzt von Winter zu Winter besser und damit steht der Sinn der ganzen Sache außer Frage. Und es ist ein Altbergbaugebiet zugängig gemacht wurden was seines Gleichen sucht!
Trotz Eiseskälte und doch recht blödem kalten Wind ging es weiter. Für das nächste (und letzte) große Bauobjekt wurden Stahlbügel besorgt, die Haldo hoch geschindert, am Seil runter gelassen und gut 200 Meter weit transportiert. Das hat Kräfte gekostet! Hier gilt mein Dank der “Freiberger Truppe”, die da wirklich geschindert haben um diese Aufgabe zu bewältigen. Vielen Dank Jungs!
Nun ist es so, dass der Ausgang vom Schacht aus einem relativ kleinem Durchschlupf bestand (links). In recht langer und schwerer Arbeit wurde aus diesem “Durchschlupf” ein richtiger Ausgang gemacht indem die übelst schwere Masse hinweg geschaufelt wurde. Den zahlreichen Helfern bei dieser (an Quälerei grenzenden) Arbeit mein herzlicher Dank! Ohne Euch würde ich heute noch schaufeln!!!!
Um den Weg für den Bügeltransport “ebnen” zu können, mussten Hindernissübergehungen eingebaut werden. Eine davon sehen wir hier. Am Ende galt es, eine Strecke herzurichten die geeignet ist, mit zwei vollen Händen begangen zu werden.
Beispielhaft hier dieses Brückenbauwerk, wovon es noch mehr zu errichten galt und was alles Zeit gekostet hat. Abgesehen davon wurden an anderen Stellen regelrecht Berge versetzt.
So zu sagen “nebenbei” haben diese zwei Experten eine rund 2 Meter Tief verschüttete Fundtafel ausgegraben und damit der Nachwelt erhalten. Das kann man aber nur einschätzen, wenn man weiß wie irre schwer und widerspänstig das Taubgestein ist und welch enorme Leistung dahinter steckt diese Tafel aus 2 Metern Tiefe zu befreien.
Der “Mond Stehende” bedankt sich bei Sebastian und Danny!!!
Oben herrschten derweil hochgradig unfreundliche Temperaturen, Bild links. Bei -5 Grad macht es nun wirklich keinen Spaß sich umzuziehen!
Der angeheizte Ofen ist zwar heiß, heizt sein Umfeld aber nur zögerlich auf. Am Ende war der ganze Raum einfach nur kalt und bot nicht direkten Luxus. Zum umziehen wurde das Gasheizgebläse zugeschaltet, was die Sache erträglich machte.
Und dann kam das, was sich kaum jemand vorstellen konnte!
Durchgängig Licht im Schacht! Ein Fortschritt vom Feinsten. Gelang es dadurch doch, die Strukturen im Schacht erstmals durchgängig zu betrachten. Letztlich aber auch ein wichtiger Schritt in Richtung Sicherheit.
Die Stahlbügel, die zum verbauen gedacht sind, mussten mit der Flex angespitzt werden um sie später recht “wohlfeil” einschlagen zu können. Das Bild links zeigt das Prozedere, was mehrere Einsätze gedauert hat. Die Bilder Mittig und Rechts zeigen den besten unter-Tage Elektriker den ich kenne beim verschalten der Schachtbeleuchtung. Da diese stolze 600 Watt zieht musste ein Wechselschalter rein und ein Softstarter, beides um Ausfälle zu vermeiden und die Stromkosten im Griff zu behaten.
Der letzte große planmäßige Ausbau begann!
Beginn einer schweren und lange dauernden Arbeit. Wir hatten zwar 3 Monate dafür geplant, aber nur wenn immer genügend Personal da ist. Daran scheiterte es aber oftmals, so dass dann extrem lange Schichten eingelegt wurden. Die Reise zum “Erdmittelpunkt” wurde zum Gewaltakt.
Mühevolle Arbeit, jeder Meter in Dunkelheit und Nässe schwer erkämpft. Jeder Zwischenabschnitt ein Erfolg. Eigensicherung als Grundlage für unfallfreies Arbeiten, an jedes benötigte Stück Material denken ehe man hinab klettert und es gilt jedes Risiko zu vermeiden. Dennoch sind wir vorwärts gekommen.
Zwischendrin war dann mal die FFW BED mit ihrer Höhenrettungsgruppe da. Wieder etwas was ich mir gewünscht habe und was obendrein anderen hilft. Am Ende ein kostenloses Übungsobjkt für die Jungs mit reichlich Übungsmöglichkeiten.
Zum anderen war ich baff von dem, was da gezeigt wurde. Der Ausbildungsstand kann sich sehen lassen, aber locker!
Vollendung des “Großbauwerkes” im Juli, zwar Planmäßig, aber mit reichlich Aufwand und Schweiß. Trotzdem eine gehörige Leistung, für die ich mich bei allen Helfern und Unterstützern bedanken will. 130 Meter Strecke mit unterschiedlichen Winkeln, viel Wasser, Schlamm und teils auch Geröll. Einer kam extra aus Berlin um die letzten Meter mit fertig zu stellen - vielen Dank Böhmi!
Bild Links: Bei der Gelegenheit gleich noch einen anderen Abstieg mit gesichert und einfacher begehbar gemacht. Bügel waren übrig, da hat sich das abgeboten.
Bild Rechts: Eine andere Baustelle, die zur besseren Bewältigung der Massen mit eine “Eisenbahn” versehen wurde. Immerhin entlastet dieses Fördersystem die menschliche Wirbelsäule und ist damit ausgesprochen nützlich! Der Verbruch am Ende der Strecke versagte den Fledermäusen den Weiterflug und den Menschen die Begehung dieses hochinteressanten Bereiches.
Was sich dort verbirgt kommt dann später. Dort liegt noch gewaltig Arbeit an, eröffnet den Fledertieren aber riesige Flächen.
Bild Links: Für den Zugang zur künftigen Baustelle wurde im nicht ganz sicher einschätzbaren Eingangsbereich ein Kopfschutz eingezogen. Mal wieder ein Punkt wo wir uns bewusst für “Sicher ist Sicher” entschieden haben.
Bild Rechts: Aus nicht nachvollziehnaren Gründen war der Strom ausgefallen, also zumindest eine Phase. Es war zwar nicht im Plan, aber es hat sich angeboten das gesamte alte Netz abzuschalten und daneben ein komplett neues Kabel einzubauen. Klar, ein hoher Aufwand, aber hat gelohnt.
Bild Links: In der neuen Baustelle wurden Vorbereitungen getroffen für ein Förderungssystem. Hier noch im Anfangsstadium.
Bild Rechts: Immerhin war kurz vor Jahresende auch mal Zeit für einige Erkundungstouren. Wi hatten ja im Prinzip zu viele Baustellen um mal entspannt auf Erkundung zu gehen. Aber das haben wir geändert!
Und das war es dann auch für 2021. Es wurde zwar viel erledigt, aber nicht alles muss unbedingt hier hinein gestellt werden. Also dann, weiter nach 2022